Prey For Nothing - Against All Good And Evil

Prey For Nothing

Band: Prey For Nothing

Album: Against All Good And Evil

Label: Massacre Records

Release Date:
09.12.2011

Genre: Progressive / Melodic Death Metal

Rezensent: Chris

Tracklist:
01. Treachery
02. My Final Relapse
03. Unmake You
04. Buried By The Light
05. Chekhov's Gun
06. Deciphering The Signal
07. Axis Mundi
08. Homemade Holocaust
09. Turning Shears To Swords
10. Technocrat
11. Spiritual Guillotine
12. Against All Good
13. Against All Evil

Lineup:
Yotam "Defiler" Avni - Vocals
Yaniv Aboudy - Guitars
Tal Behar - Guitars
Amir Salomon - Bass
Iftah Levi - Drums

Danke an Massacre Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Arabisch-inspirierter Metal aus Ländern des Nahen Ostens, insbesondere aus Israel, ist schon lange kein neues Phänomen mehr. Auch PREY FOR NOTHING haben dort ihre Wurzeln und veröffentlichen mit "Between All Good And Evil" schon ihr zweites Album. Der melodisch-technische Death Metal mit Thrash- und Prog-Schlagseite wurde in den Hertz Studios in Bialystok, Polen, aufgenommen. Schon das Debüt "Violence Divine", auf 1300 Einheiten limitiert, war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Und das ohne große Labelunterstützung. Schauen wir mal ob das mit Massacre Records ähnlich verlaufen könnte.

Da treffen mal akustische Passagen auf schwedische Anleihen, Jazz-Einwürfe wechseln sich mit Thrash-Riffing ab. Um die Double-Bass-Salven legen sich wohlige progressive Gitarrenlinien und die Liebe zum technischen Detail. Der Opener "Treachery" ist mit seinen knappen 8 1/2 Minuten schon ein richtiger Brocken, der zu einem Großteil instrumental daherkommt. Da schleicht sich auch mal die ein oder andere Länge ein, die aber immer wieder von sehr hörbaren Gitarrenläufen durchbrochen werden. Und der Spannungsbogen ist hier auch nicht zu verachten. Im weiteren Verlauf geht es auch mitunter kürzer zu. Zum Beispiel mit dem jazzig-angehauchten (man achte auf den Bass) "My Final Relapse" oder straight geradeaus wie bei "Homemade Holocaust". Zum Abschluss ist der Titelepos in zwei Stücke unterteilt. Während man beim ersten Teil, "Against All Good", eher Prog-Größen wie Opeth nacheifert, gibt es mit dem Schluss-Stück "Against All Evil" nochmal richtig vor den Latz. Da ballern Stakkato-Rhythmen aus den Boxen, bis man nicht mehr kann. Und diese gehen in ein abschließendes, akustisches Gitarren-Outro über.

FAZIT: Mit "Against All Good And Evil" heben sich die Israelis ganz klar vom restlichen Melodic-Death-Einheitsbrei ab. Jedoch schießen PREY FOR NOTHING immer mal wieder über das Ziel hinaus, die Death- und Prog-Fraktion gleichermaßen anzusprechen. Vor allem an den Übergängen von melodischen hin zu eher vertrackten Passagen sind öfter kleine Holperer zu vermerken. Die Elemente binden sich zwar nicht immer homogen in das Gesamtbild eines Songs ein, aber im Großen und Ganzen werden die Progressiv-thrashigen Elemente doch gut in das schwedisch gehaltene Grundkonzept eingebettet. Wer sich gerne mal mit Musikern in ausladene Details und ausufernde Frickeleien verliert, der sollte sich mal mit diesem Album befassen. Man kann davon ausgehen, dass sie in den nächsten Jahren den Weg des Präsentwerdens ihrer israelischen Heimat in der Metal-Landschaft weitergehen werden und durchaus einen Stück des Erfolg-Kuchens abkriegen.

Chris für Lady-Metal.com