Psychonaut 4, Unjoy, Eurythmie - Tired, Numb, Still Alive

Band: Psychonaut 4, Unjoy, Eurythmie

Album: Tired, Numb, Still Alive

Label: Der Neue Weg

Release Date: 15.06.2012

Genre: Modern Depressive Black Metal

Rezensent: Laura

Tracklist:
Unjoy
1.  Suicide Devotee

Eurythmie
2. Outbreak Of Catalepsy
3. Failed Healing Practicable
4. Eicosapentaenoic acid

Psychonaut 4
5. Drop by Drop
6. Nackskott (Lifelover Cover)

Lineup:
Unjoy
U. Morbid: Gitarre, Vocals
Hopeless: Bass
N.: Drums

Eurythmie
(N.): Composing Intstruments, Vocals
(M.): Gitarre

Psychonaut 4
Nepho: Drums
Andrè: Bass
Drifter: Gitarren
Glixxx: Gitarren
Graf von Baphomet: Vocals


Besten Dank an Der Neue Weg für das Material.

Beurteilung

Es beginnt ruhig, tief verzerrte Gitarren zeigen, wo es hingehen soll, dann setzen auch schon mittelschnell Leadgitarren und Schlagzeug ein. Unjoy geben sich die Ehre, eine Depressive Black Metal Band aus Finnland. Der Sänger kratzt mit hoher Stimme, nicht ganz sicher, ob es anfangs Worte sind. Die Produktion ist rauh, das Stück an sich trägt die gleichen Riffs fort, das Gehörte intensivierend. Nach fünf Minuten erklingen nur noch die Gitarren und leiten eine Änderung in den Riffs ein, auch die Geschwindigkeit wird schneller, nachdem das Schlagzeug wieder einsetzt, nun zeigen sich Unjoy von ihrer Black-Metal Seite. Eine hohe Leadgitarre sorgt für einen melodiöseren Part. - Nach nur zwei weiteren Minuten sind wieder nur Gitarren zu hören, ein wenig schneller gespielt, immer noch stark verzerrt. Spannung wird aufgebaut. Black Metal setzt wieder ein, diesmal eher im Midtempo. Es endet (leider) im Leisedrehen.


Eurythmie machen einen Sprung, rockig geht es mit ihnen weiter. Rhythmusgitarren setzen ein und aus, insgesamt klingt es eher leicht - ein Kontrast zur Mitte des Titels, wenn Schluchzen und Metal aus dem angenehmen Hören reißen. Black Metal setzt ein, trägt sich fort, und endet in weitgezogenen Synths. Das nächste Stück ist schneller gespielter Rock, mit einem einfachen Riff, das sich die ganze Zeit durchzieht. Screams und eine schrille Leadgitarre sorgen wieder für den Kontrast. Die Stimme wird leiser, dann verklingt auch der Rest. Black Metal setzt mit dem nächsten Titel ein, inklusive Screams, die ziemlich angestrengt klingen - was aber zum Genre durchaus passt. Den friedlichen Ausklang machen leise gespielte Gitarren.


Der Beginn von Psychonaut 4 passt zum Ende von Eurythmie, ruhige Gitarren beginnen, im Kontrast zu stark verzerrtem Brüllen/Schluchzen - Verzweiflung fast träumerisch untermalt. Das ändert sich zur Mitte des Lieds, wo fast erlösend der Metalpart beginnt. Das Kreischen steigert sich passend zur Schnelligkeit der Instrumente - bis zu einem gewissen Punkt, dann wird es wieder eher zu einem klagenden Sprechen. Am Ende, als die Instrumente verklungen sind, ist sie noch ein Flüstern. Den Abschluss der Split macht ein Cover von Lifelover, Nackskott. Das macht dahingehend auch Sinn, als dass das vorangegangene Stück stark von ihnen inspiriert ist. Die Version von Psychonaut 4 ist klarer gespielt, die Gitarren sind mehr im Vordergrund, der Eindruck ist dadurch rockiger als das Original. Somit ist es kein bloßes Nachspielen, sondern eine eigene Perspektive - und die Verbindung zu den rockigeren Eurythmie - wird hergestellt.

Fazit: Drei top Vertreter des Depressiveren Genres, die auch gut zusammen passen. In seiner Art ein Hörvergnügen.


Laura für Lady-Metal.com