Royal Hunt - A Life to die for

Royal Hunt

Band: Royal Hunt

Album: A Life to die for

Label: Frontiers Released

Release Date: 29.11.2013

Genre: Hard Rock

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Hell Comes Down From Heaven
02. A Bullet’s Tale
03. Running Out of Tears
04. One Minute Left to Live
05. Sign of Yesterday
06. Won’t Trust, Won’t Fear, Won’t Beg
07. A Life to Die For.

Lineup:
Andre Andersen - Keyboards
DC Cooper – Vocals
Allan Sorensen – Drums
Andreas Passmark – Bass
Jonas Larsen – Guitars

Besten Dank an Frontiers Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Vor einem knappen Jahr hatte ich bereits das Vergnügen die Jubiläums-Box der dänischen Vorzeigerocker ROYAL HUNT zu rezensieren. Die wilde Mischung aus flippigen Mitsing-Hits und progressiven Balladen machten vor über zwanzig Jahren bereits die Debüt-Platte „Land of broken Hearts“ zu einem bis heute schimmernden Juwel der europäischen Rockgeschichte. Zusammen mit Bands wie DEF LEPPARD und den TYGERS OF PAN TANG prägten sie den Sound der Neunziger (auch wenn letztgenannte Band eher ein paar Jahre zuvor ihren fundamentalen Beitrag leistete). Mit ihrem kürzlich veröffentlichten Langspieler melden sich ROYAL HUNT nun auf den Bühnen der Welt zurück. Da auch diesmal wieder Legende DC Cooper mit an Bord ist, werden die Herzen einiger Fans sicherlich allein schon wegen der Frontsimme Purzelbäume schlagen.

Mit „Hell comes down from Heaven“ hat sich der Fünfer gleich einen epischen Namen für seinen neuen Opener einfallen lassen. Musikalisch wird diese Epik mit einem straken Keyboardeinsatz in Szene gesetzt. Der Tastenmann Andersen mimt ein gesamtes Streichorchester und liefert somit das Grundgerüst für den ersten Hit der Scheibe. Die Vocals werden zudem durch hintergründige Chorgesänge unterstützt, wodurch ich mich mittelschwer an die Something-Wicked-Saga von ICED EARTH erinnert fühle. Eine längere Bridge gibt dem Song sogar die Gelegenheit bis ins Downtempo abzutauchen, ohne hierbei langweilig oder gekünstelt zu wirken. Stattdessen wird dem Hörer schon während dieses einen Stücks bewusst gemacht, welch breites Spektrum die mittlerweile doch recht betagten Herren auch heute noch an den Tag legen können.

Auch während den folgenden Songs wird der Bombast nicht zurückgeschraubt. „A Bullet’s Tale“ bekommt eine gute Note Italo-Pop verpasst und erinnert durch Stimme und Keyboardeinsatz an die Glanztaten LUCA TURILLIs. Immer wieder bekommt der Vocalist im weiteren Verlauf der Spielzeit Unterstützung durch hintergündig abgemischte  Damenstimmen. Diese kleinen Spielereien peppen die Songs ordentlich auf und bieten Details, die zum Teil erst bei wiederholten Hördurchgängen auffallen. Als absoluter Chartstürmer entpuppt sich allerdings die bereits im Voraus ausgekuppelte Single „One Minute Left to Live“. Der Geschwindigkeitsregler wird hier beachtlich nach oben geschraubt und zwischen den ganzen Spielereien schimmert für einen kurzen Augenblick das rockige Flair der Anfangstage durch.

Bei dieser Platte bleibt mir wirklich die Spucke weg. Ich höre gerne Hardrock, fühle mich prinzipiell allerdings eher in anderen Musikrichtungen zuhause. Gerade deshalb ist es eher schwierig mich von entsprechenden Tonträgern zu überzeugen. ROYAL HUNT haben diese Leistung  jedoch mit Bravour gemeistert. An manchen Stellen verspürt man den Drang mitzusingen, während man nur wenige Minuten später sein Kopfhaar schütteln und schon kurz darauf in besinnlicher Anmut schwelgen möchte. Auf diesem Release sind sämtliche Stimmungen enthalten. Nur auf eines wird hierbei ganz bewusst verzichtet: Es wird ganz sicher niemals Trübsal geblasen!

Fazit:
Man reiche ihnen die königliche Krone, die Jagd ist vorüber! Dieses Album schafft es zeitgleich zu berühren, nachdenklich zu stimmen und gute Laune zu verbreiten. Die einzelnen Tracks besitzen eine Detailverliebtheit, ohne hierbei überladen zu wirken. Wer Freude an liebevoll komponierter Rockmusik hat, kann bei diesem Output weitestgehend bedenkenlos zugreifen. Es sollte nur klar sein, dass manche Stücke auch eine durchaus poppige Schlagseite besitzen. Allerdings hatten ROYAL HUNT schon immer einen gewissen Hang in diese Richtung. „A Life to die for“ sollte weder alte Fans enttäuschen, noch neue Hörer unbeeindruckt lassen. Von meiner Seite gibt es eine klare Empfehlung.
Also lieber Leser, was machst du noch hier? Du solltest diese Scheibe dringend Probehören!

Hardy für Lady-Metal.com