Schattenlicht - Erinnerung EP

Schattenlicht

Band: Schattenlicht

Album: Erinnerung EP

Label: Seelengreif Klangwelten

Release Date: 21.07.2011

Genre: Black Metal

Rezensent: Roba

Tracklist:
01. Am Abgrund
02. Ein Blick in die Tiefe
03. Erinnerung
04. Verzweifelnd träumend
05. Gefangen
06. Frei
07. Brücken

Lineup:
Irrlicht - Texte, Gesang, Gitarren
Mb. Crohn – Schlagzeug

Danke an Schattenlicht für die Bereitstellung des Materials

Beurteilung

Die Black Metal Szene ist heutzutage ein sehr komplexes, impulsives und vielseitiges Gebilde. Es gibt viel Licht, wenn auch unerwünscht, jedoch auch Schattenseiten. Wo bewegt sich nun Schattenlicht?

2008 durch Irrlicht gegründet und als Ein-Mann-Projekt gestartet, wurde es bald von Herrn Crohn am Schlagwerk komplettiert. An sich eine Black-Metal-typische Biografie. Auch die hier zu rezensierende EP liest sich im Werdegang ohne große Überraschung. Heutzutage ist es fast schon Mode geworden, Demos durch EPs zu ersetzen. Für mich ist jedoch eine EP nichts Ganzes und nur etwas Halbes, warum nicht noch ein paar Lieder draufpacken und es als Album veröffentlichen? Oder klingt EP besser als Demo? Keine Ahnung.

Doch nun zur Musik. Ein Intro, kreiert durch unverzerrte E-Gitarren und einem violinenähnlichen Sound, der stoßweise dem ganzen Dramaturgie einhaucht, leitet „Erinnerungen“ ein. Eine schöne melancholische Melodie, die auf mehr hoffen lässt. „Ein Blick in die Tiefe“ lässt auch ein befriedigendes Kopfnicken zurück, zumindest was Stimmung, Umsetzung und Soundqualität angeht, die ist nämlich für ein Erstlingswerk sehr gut, nicht zu Plastik aber auch nicht zu roh. Genau richtig also. Doch sobald der werte Herr Irrlicht anfängt zu schreien, ziehen sich bei mir etwas die Augenbrauen nach oben, denn das Gekeif ist bei weitem noch ausbaufähig. Es klingt nicht kraftvoll und eher dünn. Man hört quasi, dass hier nicht geschrien, sondern...ja...gewürgt wurde. Das nimmt dem ganzen etwas die Gewalt, da es immer klingt, als würde Irrlicht gleich ersticken oder dass er eine große Gurke im Hals stecken hat. Wirklich störend ist das aber nicht und nach dem zweiten Durchlauf der EP hat man sich auch daran gewöhnt, sodass man die gesamte Musik genießen kann, welche mit solide durchgezogenen Soli und Melodiewechseln wirklich gut ist. 

Fazit: Schattenlicht macht vieles richtig, sollte meiner Meinung nach aber noch unbedingt am Gesang arbeiten und versuchen noch etwas Abwechslung in die Songs zu bringen: Stimmungs- und Tempiwechsel würden dem ganzen noch mehr Tiefe und Emotionen beibringen, ein Akustikzwischenpart oder reine Synths eben, wobei das auch nicht jedem gefällt.

Aber entgegen aller Kritik ist es ein Erstlingswerk, welches ich sehr gern empfehlen möchte!

Roba für Lady-Metal.com