Secrets of the Sky - To sail black Waters

Secrets of the Sky

Band: Secrets of the Sky

Album: To sail black Waters

Label:
Kolony Records

Release Date: 04.10.2013

Genre: Doom Metal

Rezensent:
Hardy

Tracklist:

01. Winter
02. Decline
03. Sunrise
04. Black Waters

Lineup:
Garett Gazay – Vocals, Violin
Clayton Bartholomew – Guitars, Keyboard
Chris Anderson – Guitars, Keyboard
Andy Green – Guitars
Ryan Healy – Bass
Lance Lea – Drums

Besten Dank an Sure Shot Worx zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Mit dieser Rezension setzen wir über den großen Teich, um uns einer Newcomer-Band aus Oakland zu widmen. Dieses Sextett hat sich dem Pressetext zufolge einer progressiven Spielart des Doommetal verschrieben. Hantiert wird hierbei nicht nur mit den klassischen Instrumenten, sondern auch mit Keyboard, Violine und ganzen drei Gitarren. Nun stellt sich nur noch die Frage, ob mit dieser Fülle an Instrumenten auch eine entsprechende Atmosphäre geschaffen wurde.

Die Frau auf dem Plattencover wirkt auf der einen Seite paradox friedlich und zeitgleich als stünde ihr das Szenario des eigenen Ertrinkens kurz bevor. Als der erste Track „Winter“ aus meinen Boxen klingt, hoffe ich darauf, eben diese morbide Ästhetik auch in akustischer Form präsentiert zu bekommen. Dies gelingt über weite Strecken sogar ziemlich problemlos. Den positiven Seiten von „To sail black Waters“ stehen allerdings auch gewisse Punkte gegenüber, die meinen Hörgenuss hemmen. Doch eins nach dem anderen – schließlich möchte ich euch nichts vorenthalten.

Pluspunkte: Am meisten Eindruck hinterlässt bei mir die Struktur der einzelnen Songs. Die langen Spielzeiten werden niemals dazu genutzt, in das altbackene Strophe-Refrain-Schema zu verfallen. Stattdessen wechseln sich Midtempo-Riffs mit Passagen, in denen der Schlagzeugsound lediglich durch eine sanft gezupfte Gitarre ergänzt wird. Zudem glänzen Gazays Vocals durch eine scheinbar unbegrenzte Flexibilität. Während in einem Moment noch gekeift wird, ist kurze Zeit später schon nur noch ein leises Flüstern zu hören. Durch den komplexen Aufbau der Stücke und die extremen Unterschiede in der Art des Gesangs wäre es nicht treffend die Musik auf „To sail black Waters“ als glasklaren Doom zu bezeichnen. Ich würde hingegen soweit gehen zu behaupten, dass punktuell auch in die Bereiche des Black- und Postmetals vorgedrungen wird.

Minuspunkte: Die progressive Metalszene (Doom, Djent, Stoner, etc.) verzeichnete in den vergangenen Jahren einen enormen Zuwachs an Bands. Die Konkurrenz auf diesem Feld kann somit ohne weiteres als beachtlich bezeichnet werden. Während Truppen wie THE WANDERING MIDGET oder VALBORG einfach ihre eigenen Schubladen geschaffen haben, greifen SECRETS OF THE SKY jedoch noch recht stark auf den Stil ihrer bekannteren Genrekollegen (Z.B. ISIS, TRIPTYKON sowie KATATONIA) zurück. Hierdurch bleibt eine Menge Potential, welches sowohl die Anzahl der Instrumente als auch das musikalische Talent der Musiker beinhaltet, unausgeschöpft. Zudem gehen die Songs teilweise recht stark ineinander über (Z.B. gibt es kein richtiges Ende bei dem Song „Winter“ und „Black Waters“ setzt mit seiner Bassline nahtlos an den besinnlichen Ausklang seines Vorgängers an). Hierdurch hatte ich bei meinem ersten Hördurchgang fast das Gefühl, es handelt sich um einen einzigen Track. Ein stärkerer Eigencharakter hätte den jeweiligen Tracks sicherlich gut getan, damit jeder für sich aus diesem Album hätte hervorstechen können.

Fazit: SECRETS OF THE SKY haben mit ihrem Album “To sail black Waters” ein starkes Debüt abgeliefert. Die beachtliche Leistung an den Instrumenten und die beeindruckende Stimme des Leadsängers schaffen es den komplexen Songstrukturen durchaus gerecht zu werden. Leider klingen die Songs trotz des gelungenen Songwritings alle recht ähnlich. Zudem ist dem Projekt die Orientierung an seinen Vorbildern deutlich anzuhören. Was bleibt ist eine solide Doommetal-Scheibe, die meiner Ansicht nach allerdings noch nicht zu den Glanztaten der Szeneväter aufschließen kann.

Hardy für Lady-Metal.com