Sterbhaus - Angels for Breakfast... and God for Lunch

Sterbhaus

Band: Sterbhaus

Album: Angels for Breakfast... and God for Lunch

Label: Metal Promotions

Release Date: 24.08.2012

Genre: Thrash Metal / Death Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Insecticide
02. Ripping the Pope
03. Absolutely do not die!
04. The great Dreamsmasher of Conformity
05. Tell them I hate them
06. Retardival
07. Captain Bible in the Dome of the Dead
08. Faceplant Armageddon
09. Frogboiler
10. Deathwizz
11. Project S.A.T.A.N.
12. Ministry

Lineup:
Marcus Hammarström – Vocals / Bass
Jimmy Ahovalli - Guitars
Simon Olovsson – Guitars
Viktor Bingselius – Drums

Besten Dank an Metal Promotions zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Seit fünf Jahren sind die Schweden STERBHAUS nun schon in der schwarzmetallischen Musiklandschaft Europas unterwegs. Nach zwei Demos und dem Langspieler-Debut „Hits for dead Kids“ steht nun das zweite Album in den Regalen gut sortierter Plattenläden und wartet darauf, von langhaarigen Kuttenträgern entdeckt oder sogar gekauft zu werden. „Angels for Breakfast... and God for Lunch“ nennt sich dieser neue Output und legt mit diesem Namen die Vermutung nahe, dass wieder ähnlich sarkastischer Thrash zu erwarten ist, wie schon auf den bisherigen Werken der Stockholmer.

Als Opener wurde der Song „Insecticide” gewählt. Manchem Fan dürfter dieser Titel bereits ein Begriff sein, da das zugehörige Video schon seit Wochen durchs Internet geistert und unter anderem auch auf der bandeigenen Website zu begutachten war. Wie erwartet geht der Track gleich im Stechschritt nach vorne und duldet keinen Ausbruch zur Seite. Eigentlich kann man seinen Körper nach dem Schalter absuchen, der für die Kopfmotorik verantwortlich ist und diesen gnadenlos auf “Headbangen” stellen. Ähnlich verhält es sich bei den Songs “Absolutely do not die” oder “Tell them I hate them”.

Allerdings wird nicht durchgehend galoppiert. Immer wieder werden Tracks eingeschoben, welche sich entweder im gemächlichen Mid-Tempo-Bereich bewegen (The great Dreamsmasher of Conformity, Retardival) oder durch Geschwindigkeitswechsel glänzen (Ripping the Pope, Captain Bible in the Dome of the Dead). Hierdurch entsteht eine gewisse Abwechslung, die nicht als selbstverständlich anzusehen ist.

Rein Musikalisch bewegt sich dieses Album irgendwo zwischen dem modernen Thrashmetal der letzten Platte, Death-Einflüssen und einer Priese Black'n'Roll. Diese Mischung dürfte nicht zuletzt Fans von 5 STAR GRAVE oder TOXIC HOLOCAUST anziehen. Wer Melodien und straighten Rhytmen gegenüber nicht abgeneigt ist, könnte sich also durchaus mit STERBHAUS anfreunden. Langsame Soli wechseln sich gerne mit Doublebase-Gewittern und treffen den Hörer somit meist genau dann, wenn er mit seinem Vanille-Eis in der Hand unter der sonnigen Laube sitzt und es am wenigsten erwartet.

Insgesamt scheinen die Schweden allerdings ein gutes Stück ihrer Selbstironie eingebüßt zu haben. Zwar ist einigen Songs ihr Humor kaum abzusprechen, doch der feißte Witz von “Hits for dead Kids” springt diesmal lediglich begrenzt auf mich über. Zudem werden dem Hörer auf dem zweiten Langspieler der Truppe nicht unbedingt besondere Innovationen geboten. Zwar wirkte der Stil der Schweden auf dem ersten Album noch frisch und modern, doch eine hervorstechende Entwicklung zwischen den Scheiben ist mir nicht wirklich aufgefallen. Wer mit den Demos oder dem ersten Silberling der Thrasher schon nicht warm werden konnte, wird deshalb sicherlich auch Schwierigkeiten mit “Angels for Breakfast... and God for Lunch” haben. Wer den Sound der Jungs hingegen mag, sollte auch von Album numero zwei nicht enttäuscht sein. Für all diejenigen, die zum ersten mal von STERBHAUS hören, empfehle ich den Song “Frogboiler”. In diesem Song bekommt man zu hören, wie eine Kreuzung aus Deathrock und einer schrägen Westernmelodie klingt. Hierbei handelt es sich um die typische Verrücktheit von STERBHAUS, die meiner Ansicht nach auch den Sound der Band ausmacht.

Fazit:
STERBHAUS machen es mir mit diesem neuen Scheibchen nicht gerade einfach. Auf der einen Seite ist “ Angels for Breakfast... and God for Lunch” ein Angebot an den Hörer, zusammen mit der Band von deren neuen Schlachtplatte zu dinieren. Geboten wird eine wilde Mischung aus sämtlichen Extrememetal-Genres, die hin und wieder mit einer guten Prise morbiden Humors gewürzt wurde. Auf der anderen Seite hatte ich eigentlich etwas mehr Eigenständigkeit von diesem Album erwartet, durch welche sich das gute Stück eventuell eher von den anderen Werken der Schweden hätte abheben können. Letztendlich wird die Scheibe hauptsächlich denen gefallen, die auch schon mit den früheren Werken der Truppe etwas anfangen konnten. Allen Neueinsteigern würde ich zumindest ein Probehören empfehlen. Schließlich ist und bleibt STERBHAUS alles andere als eine gewöhnliche Thrashmetal-Formation.

Hardy für Lady-Metal.com