Summoning - Old Mornings Dawn

Summoning

Band: Summoning

Album: Old Mornings Dawn

Label: Napalm Records

Release Date: 05.06.2013

Genre: Ambient Black Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Evernight
02. Flammifer
03. Old Mornings Dawn
04. The white Tower
05. Caradhras
06. Of pale white Morns and darkened Eves
07. The wandering Fire
08. Earthshine

Lineup:
Protector – Vocals, Guitars, Keyboard, Programming
Silenius – Vocals, Keyboard, Bass

Besten Dank an den Napalm Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Die Zeit alter Helden scheint nun endlich angebrochen zu sein. Neben anderen dunklen Fürsten des Heavymetals veröffentlichen Anfang Juni auch SUMMONING ihr nunmehr siebtes Studioalbum. Die Österreicher nehmen eine besondere Stellung innerhalb der Szene ein und werden als eine Art DEPECH MODE des Blackmetals gehandelt. Die Arbeit an den Synthesizer und die Unberechenbarkeit des Stils waren schon immer Markenzeichen des schwarzen Duos. Umso gespannter bin ich, was mich auf der neuen Scheibe „Old Mornings Dawn“ erwarten wird…

…Und was darf ich berichten? Ich bin tatsächlich überrascht. Allerdings nicht, weil sich die Herren Protectus und Silenius in absolutes Neuland vorwagen. Viel eher haben sie zu alten Wurzeln zurückgefunden und spielen Songs im Gewand alter Klassiker wie „Lugburz“ oder „Khazad-Dum“. Mir selbst läuft bei diesem retrospektiven Klangerlebnis förmlich das Wasser im Munde zusammen. Vermutlich werden die meisten Fans dieser musikalischen Entwicklung gegenüber ähnlich eigestellt sein.

Die Vocals befinden sich wiedermal durchgehend im Hintergrund und wirken dadurch, als wären sie schlicht ein weiteres Instrument, welches Gitarre und Computersound zeitweise auf ihren Wegen durch Mittelerde begleitet. Besonders hervor sticht auf diesem Release die Gitarrenarbeit. Gerade der Titeltrack „Old Mornings Dawn“ oder „Caradhras“ erinnern durch ihr Riffing an FOREFATHER oder FOLKEARTH. Doch keine Angst, das Midtempo wird nie überschritten und so breiten sich die Melodien in gewohnter Weise aus wie ein Nebel am Flussland.

Jeder, der bisher noch keine tiefgehenden Erfahrungen mit SUMMONING machen durfte, sollte sich auf Musik einstellen, die wohl am ehesten mit Ambient-Bands wie EISMOND oder SIEGHETNAR zu vergleichen ist. Es ist aber auch möglich, einfach die Augen zu schließen und im Geiste den Sturm auf Minas Tirith zu rekapitulieren. Wenn es das angespannte und doch irgendwie schöne Gefühl aus der Magengegend schafft, in die Gehörgänge zu wandern, dann hat man eine Vorstellung von SUMONNING und ihrem neuen Album.

Fazit: SUMMONING enttäuschen mich mit ihren neuen Output kein bisschen. Nachdem in den letzten Jahren die alten Alben im LP-Format neu aufgelegt wurden, hatte ich bereits die Befürchtung, Protector und Silenius sichern sich finanziell ab, um ihr langjähriges Projekt an den Nagel zu hängen. Glücklicherweise dachte ich vorschnell und habe mich gründlich in den Herren geirrt. Hut ab, ich fühlte mich dem weißen Turm nie näher.

Hardy für Lady-Metal.com