Svartsorg - Agonie des Lichts

Lady_Metal

Band: Svartsorg

Album:
Agonie des Lichts

Label: Cursed Records

Release Date:
18.11.2013

Genre:
Hateful Depressive Black Metal

Rezensent:
Flo

Tracklist:

01. Introduction
02. Manic Shizophrenic Storm
03. Lost Cry in the Night
04. Baphomet Rising
05. Human Desaster
06. Agonie des Lichts
07. Cold Mountain of Torment
08. Burning Hatred

Lineup:
Abyssic Noise Terror - Vocals
Grubotnik - Lead Guitar
Charoon - Rhythm Guitar
Maestro Mortis - Keyboard
Amarok - Drums

Vielen Dank an Cursed Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Das langersehnte zweite Album der bereits seit dem Jahre 2007 bestehenden österreichischen Black Metal Band SVARTSORG liegt uns hier vor und in der Tat: Man(n) kann es kaum erwarten, in die Scheibe zu hören. Deshalb reden wir gerade jetzt, wo sich die Band durch diverse Auftritte bei großen Szene-Events kontinuierlich einen Namen machen konnte, nicht lange um den heißen Brei herum und starten direkt in die vielversprechende "Agonie des Lichts".

Die aus synthetischen und Streich-Instrumenten gepaarte "Introduction" liefert einen mystischen Einstieg ins Geschehen, worauf sich mit "Manic Shizophrenic Storm" ein schmetternder Hassbrocken seinen Weg bahnt, der jedoch auch viel Feingefühl birgt. Die Gitarrenriffs sind sehr episch gestaltet, vor allem im vorletzten Teil, wo von oben nach unten immer zwei Töne miteinander kadenziert werden, ehe zum Schluss noch einmal der oldschoolige Refrain den Ausklang bringt. Der Oldschool-Charakter kommt bei SVARTSORG vorwiegend durch den Gesang zustande.
Ab "Lost Cry in the Night" steigern sich nun die Längen der Songs über sechs Minuten hinweg bis maximal über neun Minuten.

Die ersten beiden Drittel von "Baphomet Rising" bewegen sich nach dem Klavier-Intro sehr schnell und roh mit verschiedenen Rhythmusvarianten zu einer durchgängig gleichklingenden Riff-Folge, während diese zum dritten Teil in eine sehr andächtige und ruhige Gangart wechselt. Konfus wirkt hier die Trägheit im Bezug auf den Songtitel. Der klassische Gedanke an satanischen Black Metal lässt hier eher einen komplett im Highspeed gespielten Song vermuten, jedoch wird man von den Österreichern wiedermal eines Besseren belehrt, dass man den ursprünglichen Gedanken des Schwarzmetall auch anderweitig ausdrücken kann.

"Human Disaster" fungiert an dieser Stelle wieder als eher einfach gesponnener Track in einem gleichmäßig zügigen Headbang-Tempo und zudem mit einzelnen Solo-Spuren zur Auffrischung des Sounds. Auch hier ist wieder ganz klar die Schiene der alten Schule zu erkennen, indem die Riff-Vielfalt sehr niedrig gehalten wird, jedoch das Vorhandene möglichst unterschiedlich ausgeschmückt wird.
Besonders sticht nun als nächstes der Song "Agonie des Lichts", der einzige Titel in deutscher Sprache, aus dem Gesamtbild. Mehrere Faktoren verhelfen diesem Song zu einem eigenen Charakter, als da wären: Viele Anteile cleane Gitarre, synthetische Streicher-Parts und nicht zuletzt eine ganze Menge Melancholie. Das wahrlich einzige Stück, welches zu 100 % die ehemals depressive Zeit der Band Revue passieren lässt. Den Grund dafür erfährt man leider nicht, da der Gesang zu sehr nach hinten gerückt ist.

Als erster Song des Albums wurde damals weit vor dem Releasedatum der Folgende, "Cold Mountain Of Torment" veröffentlicht, womit SVARTSORG der Hörerschaft einen Einblick vorausgönnte und zugleich Tendenzen zu Nocte Obducta erkennen ließ. Jedoch trifft dies nach bereits gehörtem Großteil des Albums nur auf diesen einen Song zu. Hier auch wieder die Anmerkung, dass die Schärdinger Truppe seit jeher ihr eigenes Schaffen an die Welt setzen und seit Gründung einen mehr oder weniger eigenen Stil ihres Black Metal zelebrieren. Dennoch hat sich "Cold Mountain Of Torment" bis heute in das Hirn gebrannt und dort bleibenden Eindruck hinterlassen. Ein immer wieder sensationell klingender Titel mit Ohrwurm-Qualitäten.
Zum Schluss bringen die Österreicher um Leader Grubotnik noch einen Song in Überlänge und zudem einen alten Bekannten: "Burning Hatred". Damit gibt es nochmal ein finales Brett ins Gesicht geliefert, aber nicht nur: Der zweite Teil gehört wiederum der langsamen Art an und gewinnt noch einmal das Interesse des Hörers durch Solo-Spiel an der Gitarre: damit ein solides Outro.

Fazit: SVARTSORG liefern das zweite Kapitel ihrer Bandgeschichte in einer mehr als würdigen Aufmachung ab und zeigen einmal mehr ihre Innovationskraft und auch die Fähigkeit, mehrere Elemente des Black Metal sehr überzeugend in Kombination zu bringen. Einziges Manko: Die recht beachtliche Stimmgewalt des Sängers hätte man besser abmischen können, so dass auch diese in die Summe der Instrumente passt und nicht allzu roh wirkt. Alles in Allem dennoch ein Album, dass sich keinesfalls verstecken braucht und mit Sicherheit die kleine Staubschicht, die sich aufgrund der langen Zeit ohne neues Langeisen über die Band gelegt hatte, wegbläst. Weiter so, meine Herren!!!

Flo für Lady-Metal.com