The 3rd Attempt - Born In Thorns
Band: The 3rd Attempt
Album: Born In Thorns
Label: Dark Essence Records
Release Date: 25. September 2015
Genre: Black Metal
Rezensent: Flo
Tracklist:
01. Torment Nation
02. Dark Vision
03. Art of Domination
04. We Defy
05. Born in Thorns
06. Beast Within
07. Sons of the Winter
08. Nekrogrammaton
09. Firestorm
10. Anti-Self
Lineup:
Ødemark - Vocals
BloodPervertor - Guitar
Tchort - Guitar & Bass
Tybalt - Drums
Vielen Dank an Dark Essence Records für das zur Verfügung stellen des Albums.
Beurteilung
Wer Carpathian Forest sagt, muss seit kurzem auch in selbem Atemzug THE 3RD ATTEMPT mit erwähnen! Aus besagtem Urgestein der Black Metal Szene haben sich nämlich die beiden Saitenhexer um BloodPervertor und Tchort zusammengetan und eine Formation erschaffen, um ihren Stilmix aus Black, Death, Thrash und Rock'n'Roll neu zu interpretieren und unter die Leute zu bringen. Mit "Born In Thorns" katapultieren die beiden Norweger mit zwei weiteren Kollegen also ihr erstes Album auf den Markt, welches mit zehn nackenbrechenden Songs aufwartet. Wir reden nicht lange um den heißen Brei, sondern legen das gute Stück sofort in das Laufwerk in der Hoffnung, dass wir die Play-Taste aus lauter Vorfreude nicht durch das Gehäuse der Stereo-Anlage drücken.
So wie sie es in der alten Schule gelernt und zelebriert haben, jedoch mit neuer markanter Stimmgewalt, bahnen sich die vier Herren mit "Torment Nation" ihren Weg in die Freiheit. Und das ohne Intro, sondern in der bekannten thrashigen Voll-Auf-Die-Fresse-Manier. Das gefällt!
Oben drauf gibt es dann mit "Dark Vision" einen Blastbeat-Panzer der klassischen norwegischen Art. Die wenigen Akkorde werden so zusammen kombiniert, dass ein wahres Brett entsteht, wie es zum Beispiel Tsjuder auch nicht schlecht beherrschen. Im zweiten Teil findet man dann eine ereignisreiche und eher untypische aber trotzdem passende Besonderheit vor: Epische Epik.
Mit Rock'n'Roll angefüttert marschiert dann als nächstes "Art Of Domination" voraus. Wenn dann die langen Mähnen fleißig im Takt zur Musik geschwungen werden und zu Bridge-Parts auch noch die Fäuste und "Hey"-Rufe in die Luft fliegen, ist das Werk komplett und der Song wird sich zweifelsfrei zu einem wahren Headbang-Klassiker entwickeln. Dem schließt sich der nachfolgende Titel "We Defy", der mit eher einfachen Mitteln und großenteils strikt durchspielender Double-Bass überzeugt, in gleicher Weise an. Hier darf natürlich gerne Zeit für mehrere Hördurchgänge eingeplant werden.
In die Mitte des Albums wurde der Titeltrack als tragenden und epischen Herausstecher positioniert, was daran liegt, dass neben dem durchwegs langsamen Rhythmus auch kleine Anleihen aus dem Death Metal und ein gehöriger Teil Klargesang integriert ist. Den zweiten Teil des Albums leiten die vier Norweger mit "Beast Within" und "Sons of the Winter" wieder klassisch, punkig und treibend ein.
Wer jetzt an ein Finale glaubt, hat noch ein fettes Schluss-Triumvirat vor sich. Während "Nekrogrammaton" wieder mit hohem Tempo und Groove dahinhämmert, überzeugt "Firestorm" anfangs mit epischer Mystik und schaukelt sich im weiteren Verlauf bis zum Highspeed-Kracher hoch. "Anti-Self" bildet schließlich das Schlusslied zum Debut-Album von THE 3RD ATTEMPT und drückt kräftig auf die Stimmung, sowohl bei den morbid anmutenden sphärischen als auch bei den dissonanten Teilen. Mit der Tatsache, dass sich Outro wie Intro gleichen, wird der Zuhörer in eine Art Durst-Zustand versetzt: das Verlangen nach einem weiteren Durchlauf!
Fazit: Es ist wohl der langjährigen Erfahrung der beiden Gründer BloodPervertor und Tchort zu verdanken, dass das erste Album ihrer neuen Band THE 3RD ATTEMPT ein Rundumschläger geworden ist. Dieses Team versteht den Black Metal einfach durch und durch. Wenngleich man erwähnen darf, dass das ein oder andere Stilmittel von Carpathian Forest übernommen wurde, werten die vier Herren ihre Songs mit einer Menge eigener Ideen auf, um ein rohes und trotzdem episches Werk zu präsentieren. Summa Summarum: "Born In Thorns" hat ganz klares Oberklasse-Niveau und kann sich von Beginn an trotz des noch kleinen Bekanntheitsgrades der Band mit den Größen der Szene messen. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung für das gut sortierte Black Metal Regal.
Flo für Lady-Metal.com