The Buccaneers - Guide me Home

The Buccaneers

Band: The Buccaneers

Album: Guide Me Home

Label: Wolverine Records

Release Date: 20.06.2012

Genre: Pirate Punk

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Intro
02. Last Goodbye
03. Travelled So Far
04. Edward Kelly
05. We Won't Bail You Out
06. Jailbird
07. Liberty
08. Ship Ya Outta Town
09. The World Has Its Own Ideas
10. New Friends
11. Take In the Slack
12. The Nomad And The Hun
13. Outro

Lineup:
Thomas Fritz - Vocals
Frank Chowanierz - Guitar
Arlyn Bradley - Guitar
Ayron Mortley - Guitar, Mandolin, Tenor Banjo
P.H. - Bass, Madolin, Vocals
Harry Gump - Drums, Acoustic Guitar
Lindsey O'Connell - Accordion, Tin Whistle, Harmonica

Vielen Dank an Wolverine Records für das zur Verfügung stellen des Materials.

Beurteilung

FIDDLERS GREEN waren bereits auf dem Summer Breeze und DROPKICK MURPHYS auf dem Full Force zu Gast. Es dürfte somit inzwischen amtlich sein, dass die Folkpunk-Welle auch auf den Metal-Bereich übergeschwappt ist. Mit THE BUCCANEERS meldet sich nun wieder eine Band zu Wort, die eigentlich schon seit geraumer Zeit aktiv, allerdings immernoch den engen Szenegängern vorbehalten ist.

Das deutsch-kanadische Septett schippert mit „Guide me Home“ schon zum dritten mal aus dem heimischen Hafen in die Plattenläden der Welt. Thematisch geht es wiedermal um das offene Meer und Seefahrerromantik. Bekanntermaßen enden diese Kombinationen aus Piratentexten und Folkpunk meist in partytauglichen Gute-Laune-Songs. THE BUCCANEERS machen es dem Hörer allerdings nicht ganz so einfach.

Statt einfachster Songstrukturen und Mitsingtexten geht es über weite Teile der Platte ganz schön progressiv her. Immer wieder wird eine beinahe besinnliche Stimmung erzeugt, die sich von den Hardcore-Einflüssen der Anfangstage gänzlich verabschiedet hat (Last Goodbye, Edward Kelly). Gerade diese Songs erinnern mich stark an Bands wie die TOSSERS oder ruhigere Titel von THE PORTERS. Hierbei handelt es sich eigentlich auch um die große Stärke der Seebären. Die übermittelte Stimmung hat etwas eigenes und birgt das Potential, der Band eine eigene Nische in der Folk-Szene zu sichern.

Doch auch zum Schunkeln sind wieder ausreichend fröhliche Lieder vorhanden (Travelled So Far, Jailbird, Take In The Slack). Die schnelleren Parts der Scheibe wirken fast ein wenig wie eine Kreuzung aus THE REAL MC KENZIES und den DUBLINERS. Ich hoffe deshalb stark, dass auf den nächsten Konzerten auch in dem ein oder anderen Pub Halt gemacht wird. Zumindest kann ich mir den Gesang der gefüllten Kneipe gut im Hintergrund zu „Ship Ya Outta Town“ vorstellen.

Für mein ästhetisches Empfinden macht sich auf dem Album nur ein größeres Problem breit. Manche Songs machen über ihre gesamte Länge Lust auf mehr, allerdings fehlt der letzte Funke, der dem Pulverfass schließlich zur Explosion verhilft. Gerade bei „The Nomad And The Hun“ oder „Liberty“ hätte ich mir noch einen Tick mehr Intensität gewünscht. So bleibt man als Hörer bei diesen Tracks die ganze Zeit über auf dem Barhocker sitzen, bereit gleich aufzuspringen, der zündende Moment bleibt allerdings aus. Es handelt sich hierbei jedoch schon um Meckern auf hohem Niveau. Über die meiste Zeit wird eine eigenständige Mischung aus Punkrock und modernem Folk geboten.

Fazit: Mit „Guide me Home“ legen THE BUCCANEERS ein Werk vor, mit welchem sie sich durchaus in der Szene etablieren könnten. Das Album schafft es mächtig Spaß zu machen und zeitgleich eine progressive Stimmung zu verbreiten. Zwar könnte hin und wieder noch ein Prise Salz oder Pfeffer dazu, insgesamt wirkt diese Scheibe jedoch schon sehr reif und professionell. Lediglich Verfechter der Vorgängeralbem sollten „Guide me Home“ mit einer leichten Vorsicht gegenüber treten, da man sich entschieden hat, die Hardcore-Elemente zu Gunsten des eigenen Stils zu reduzieren. Ansonsten kann man gespannt sein, was THE BUCCANEERS in Zukunft noch so alles zu bieten haben.

Hardy für Lady-Metal.com