Therion - Blood of the Dragon

Therion

Band: Therion

Album: Blood of the Dragon

Label: Stygian Crypt Production / Possessed Productions

Release Date: 15.03.2018

Genre: Symphonic Metal / Death Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
CD 1::
01. Therion - Fight Fire With Fire (Metallica Cover)
02. Therion - The King (Accept Cover)
03. Therion - Southbound (Thin Lizzy Cover)
04. Therion - Witching Hour (Venom Cover)
05. Therion - Green Manalishi (Fleetwood Mac Cover)
06. Therion - Revelations (Iron Maiden Cover)
07. Therion - Black Funeral (Mercyful Fate Cover)
08. Therion - Iron Fist (Motörhead Cover)
09. Therion - Perennial Sophia (Live)
10. Therion - Raven Of Dispersion (Live)

CD 2:
01. Ghost Warefare - An Arrow From The Sun
02. Antyra - Asgard
03. Revolted Mases - Baal Reginon
04. Remains - Genocidal Raids
05. Day 40 - Invocation Of Naamah
06. Dark Letter - Kali Yuga. Part I
07.Whirlwind Storm - Liusalvheim
08. Theosophy - Pandemonic Outbreak
09.Theudho - Schwarzalbenheim
10. THE Experiment no.Q - Seven Secrets Of The Sphynx
11. Imperial Age - To Mega Therion
12. Elimi - The Blood Of Kingu
13. Numenor - The Riders Of Theli
14. Mare Infinitum - The Wand Of Arabis
15. Frozen Ocean - The Wings Of The Hydra
16. Majesty of Revival - Wisdom And The Cage

Lineup:
Unterscheidet sich je nach Song und Band

Besten Dank an Grand Sounds PR zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Kann man ein Phänomen wie THERION tatsächlich mit Worten beschrieben? Eine Band, die mal eben eine Oper schreibt, ein Brettspiel auf den Markt bringt oder ein Boxset veröffentlicht, das kaum in die heimische Schrankwand passt, darf wohl zumindest einzigartig genannt werden. Dabei dreht sich das Karussell in erster Linie um Christofer Johnsson und seinen ganz eigenen kreativen Wahnsinn. Längst ist er vom Musiker zum Designer, Schreiber und Dirigenten geworden. Um es kurz zu fassen und auf den Punkt zu bringen: Er ist inzwischen der Zirkusdirektor in seiner selbst erdachten Manege.

Als mir zugetragen wurde, dass THERION ein Tribute-Album veröffentlichen würden, war ich enorm gespannt, was mich bei einem solchen Vorhaben dieser Ausnahmeband erwarten würde. Schließlich versetzte mich vor wenigen Monaten bereits der letzte Opus "Beloved Antichrist" in einen rauschartigen Zustand (noch immer finden sich vereinzelte rosa Wölkchen bei mir Zuhause). Natürlich stellt sich bei einem Tribute als erstes die Frage, wem dieser eigentlich gezollt wird. Covert die Band große Idole oder werden ihre eigenen Stücke von befreundeten Bands neu interpretiert? Selbstverständlich lässt sich diese Frage bei THERION nicht so leicht beantworten - Wäre ja auch langweilig;-) Bei " Blood of the Dragon" handelt es sich um ein Doppel-Album, auf welchem sich gleich beide Möglichkeiten wiederfinden. So spielt Johnssons Gesangsverein auf dem ersten Tonträger Stücke bekannter Metalbands nach, während auf dem zweiten THERION-Klassiker von anderen Bands neu eingespielt wurden.

Was zunächst nach einer gewohnt genialen Idee klingt, lässt mich jedoch schon bei den ersten Tracks stutzig werden. Anstatt den Metallica-Klassiker " Fight Fire with Fire" mit Pauken und Trompeten aufzunehmen und ihm einen waschechten THERION-Stempel zu verpassen, wirkt dieser relativ schlicht nachgespielt. Ähnlich verhält es sich bei den anderen Stücken. Es ist mir bewusst, dass es sich hier lediglich um eine Sammlung von Songs handelt, die im Laufe der Jahre für unterschiedliche Compilations aufgenommen wurden. Trotzdem hätte ich an dieser Stelle deutlich mehr Alleinstellungsmerkmal erwartet. So werde ich wohl doch lieber bei den Originalversionen bleiben, die nicht grundlos Kult geworden sind.

Auch die Coverversionen anderer Bands können mich nur in Ansätzen überzeugen. So wirkt die Version von "Baal Reginion", welche von REVOLTED MASSES neu eingespielt wurde, allenfalls wie eine kurzatmige Kopie des Originals. Leider geht es mir bei einigen Songs auf diesem Album ähnlich, so dass es mir nicht leicht fällt, mich über die wirklich gelungenen Neuinterpretationen zu freuen (z.B. durch ANTYRA oder IMPERIAL AGE).

Fazit: THERION ist eine Band, die mich über viele Jahre hinweg immer wieder fasziniert hat. Ich hoffe schwer, das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Blickt man auf die lange Schaffensphase der Band zurück, hat diese Compilation sicherlich ihre Daseinsberechtigung. Es finden sich jedoch tatsächlich nur punktuell Songs, die durch einen eigenen Charakter glänzen und mehr versuchen, als einfach nur eine Kopie des Originals zu sein. Das ist sehr schade und wird der genialen Verrücktheit der Band nicht in Ansätzen gerecht. Somit bleibt diese CD wohl eher etwas für Hardcore-Fans und Sammler. Schade!

Hardy für Lady-Metal.com