Tombstone Highway - Ruralizer

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Band: Tombstone Highway

Album:
Ruralizer

Label:
Agonia Records

Release Date:
13.03.2013

Genre:
Hard Rock / Doom Metal

Rezensent:
Chris

Tracklist:
01. Old Blood
02. Acid Overlord
03. Graveyard Blues
04. Hellfire Rodeo
05. Ruralizer
06. Bite The Dust (And Bleed)
07. At The Bitter End
08. Mississippi Queen (Mountain's Cover)
09. Hangman's Friend

Lineup:

HM Outlaw - Vocals, Banjo
Daniele Zoncheddu - Guitars
Simone Feroci - Bass
Emilio S.O.B. Sobacchi - Drums

Danke an Agonia Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

TOMBSTONE HIGHWAY ist die nächste Gruppe, die es sich auf meinem Seziertisch mehr oder weniger gemütlich gemacht hat. Die Band kommt aus Piacenza in Italien. Musikalisch haben sie sich einer Melange aus Hard Rock und Doom Metal verschrieben. Ob sie dem gerecht werden und in welchem qualitativen Umfang das Quartett arbeitet, wollen wir in den nächsten Zeilen herausfinden.

Und gleich der Opener "Old Blood" schlägt ganz eindeutig die vorgegebene Richtung ein. Hier wird schönes Riffing, lässige Drumarbeit und Gesang mit einer Menge Southern-Einschlag gebotenen. Trocken, staubig und mit viel Western-Feeling geht es voran. Gerade beim ersten Stück fällt das eingesetzte Banjo, von Frontmann HM Outlaw bedient, positiv ins Ohr. Danach geht es schon wesentlich traditioneller zu Werke. Mal bedient man sich am Stoner Rock ("Acid Overlord"), dann wird es schwerfällig-doomig mit Blues-Einwürfen ("Graveyard Blues") oder eingängig-prägnanter Southern Rock ("Mississippi Queen"). Letzteres ist übrigens ein Cover der Band Mountain, was so rückblickend betrachtet auch sehr nahe liegt. Natürlich kommt auch die Kuhglocke nicht zu spät, wie bei "Bite The Dust (And Bleed)".

Das Cover-Artwork zeigt Gevatter Tod, ausgestattet mit zwei Sensen, in einem Feld stehend. Im Hintergrund ziehen (wahrscheinlich) Vögel an der untergehenden Sonne vorbei, die den Himmel in ein rot-oranges Farbenkleid taucht. Ist jetzt kein Meisterwerk, aber kann man doch so stehen lassen.

Fazit: Diese Cowboys - ungezähmt, eigenwillig und frei reiten sie durch die musikalische Prärie. Über diesem Release der Italiener schwebt immer der Spirit der amerikanischen Südstaaten, der soundtechnisch überhaupt nicht vermuten lässt, woher die vier Herren eigentlich stammen. Es wird ziemlich routiniert gerockt, und doch merkt man zu jeder Zeit die Freude des Quartetts an ihrer Arbeit. Vor allem sind es der anteilige Dreck in den Vocals und die genialen Gitarrensoli, immer wieder auch an Blues angelehnt, die hier besonders Spass machen. Die Produktion ist nicht immer astrein, unterstützt dadurch aber den Schmutz-Charakter und passt genau so zu "Ruralizer". Lediglich das Banjo hätte für meinen Geschmack gerne öfter Verwendung finden dürfen, da der Opener eine besonders innovative Perle auf diesem Album darstellt. TOMBSTONE HIGHWAY sind für Freunde des Southern Rock, Stoner Rock oder Doom Metal auf jeden Fall eine Empfehlung wert.