Freitag, 17.08.2012
Der Freitag startete wie gewohnt mit einer leckeren Portion Fleisch vom Grill und einem Bierchen dazu. Dort lauschte man den Klängen von THE FORESHADOWING, ROTERFELD, DEW SCENTED oder MYSTIC PROPHECY. Die erste Band an diesem Tage waren die Sludge-Veteranen CROWBAR, die ihre hasserfüllten und grenzenlosen Schwergewichte in die Menge feuerten. Furioser Start des Tages eines Frontmanns, der an diesem Tage nochmal mit JASTA VS. WINDSTEIN gefordert sein sollte.
Doch direkt im Anschluss wurde es richtig interessant für den Schreiber dieser Zeilen. Bereits am Vorabend hatte sich man beim offiziellen Release-Verkauf das neue Album "After The War" (inklusive Autogrammen) gesichert und war nun gespannt, wie die Songs auf der Bühne präsentiert werden und wirken. Wieder einmal überzeugten MONO INC. mit dem Spass an der Sache - nämlich der Musik - und vielen mitsingtauglichen Songs. Das obligatorische "The Passenger" von Iggy Pop in der Akustik-Version und eine Folge Tour-TV durften natürlich nicht fehlten. Genauso intensiv und spassig wie die Vorgängersongs reihten sich die neuen Stücke nahtlos ins Line-Up ein und ließen das Publikum zu viel Bewegung hinreißen.
Zu UNEARTH und NILE begab man sich auf eine ausführtliche Shopping-Tour in die Weiten des Metalmarktes und wurde dort natürlich fündig. Nebenbei erlebte man zwei routinierte Auftritte von Bands, die zurecht dort stehen, wo sie sind. Der nächste Gig, dem beigewohnt wurde, fand auf der Party Stage statt. Dort gaben sich BLACK SUN AEON die Ehre und verzauberten mit ihren melancholisch-brachialen Klangwerken in eine andere Welt, fernab jeglicher negativer Nachrichten oder privater Probleme. Zeit zum Träumen und genießen, genauso wie zum ordentlichen Abschädeln und Wut ablassen. Ein Projekt, dass auch live mit bestechender Intensität überzeugen konnte.
Direkt im Anschluss enterten die niederländischen Metaller von HEIDEVOLK die Bühne. Mit viel Spass in den Backen und einem bärenstarken aktuellen Album im Gepäck konnten sie das Publikum im gut gefüllten Zelt schnell für sich gewinnen. Dem Namen der Bühne machte diese Truppe auf jeden Fall alle Ehre und hinterließ keinen Freund des Pagan-, Viking- oder auch Folk-Metal-Lagers mit vielen Wünschen zurück. Gerne wieder und dann wohl wieder mit Recht auf einer der zwei Hauptbühnen. Tuomas Saukkonen durfte dann ebenfalls nochmals ran, und zwar mit BEFORE THE DAWN. Auch dieser Aufrtitt zeigte die Routine des finnischen Tausendsassas, die man sich bei einer kühlen Cola etwas am Rande zu Gemüte führte.
Bei den rauhen Klängen und markanten Pig Squeals von SIX FEET UNDER holte man sich Autogramme von Eisregen ab, um anschließend dem Gig von WITHIN TEMPTATION zu widmen. Mit einer Mischung aus alten und neuen Songs konnten sich auch diese Holländer in die Herzen und Köpfe der feierwütigen Meute rocken. Hier muss klar gesagt werden, dass der Wandel zu einem anderen Stil der Band deutlich gut getan hat und sie bei mir persönlich auch mit diesen Songs am meisten punkten konnten. Auf jeden Fall zu recht ein Headliner des fünfzehnten Summer Breeze Open Airs.
DARK TRANQUILLITY und IMMORTAL reihten sich ebenfalls mit furiosen Shows in die Riege der führenden Kapellen dieser vier Tage ein. Zu zweiteren kann man stehen wie man will, jedoch hatten sie eine der sattesten Soundwände des Festivals zu bieten und nach Amon Amarth auch die wohl beste Feuershow zu bieten. CORVUS CORAX hatten dort ebenfalls ein Wörtchen mitzureden, sind sie jedoch nach dem Ausstieg von Teufel deutlich geschwächt und dies wurde auch bei diesem Konzert deutlich. Trotzdem bleiben sie, mit Recht, eine der führenden Bands im Bereich Mittelalter in Deutschland.
Im Zelt schmetterten derweil INSOMNIUM, KRISIUN, TERROR und MORGOTH ihre brachial-aggressiven Metallsalven aus den Boxen und konnten damit beim Publikum für viel Feierlaune sorgen. Anbrechender Abend, volle Party-Stage (Zelt), EISREGEN. Die Dark-Metal-Band eröffnete ihren scharlachroten Auftritt, der im Gesamten recht „ruhig“ verlief. Das Publikum – zumindest das was im Konzert bleiben wollte, da einige das Zelt während des Gigs unter Gedränge verlassen haben – genoss die Mette unter leichten Kopfwippen. Erst am Ende des Konzertes, nachdem die Band den Titelsong „Rostrot“ vom gleichnamigen neuen Album vorgestellt hatte, explodierte langsam die Stimmung und erste Pits wurden eröffnet zum Song „Eisenkreuzkrieger“ und zum lang ersehnten Wunsch „Elektro-Hexe“. Schade, dass nicht mehr abging während der Show, die aber trotzdem großen Spaß gemacht hat und alles in allem sehr gelungen war ...Der Weg geht weiter....
Als Abschluss des Tages wollte man sich noch MENHIR und AHAB zu Gemüte führen. Jedoch machten sich die vergangenen Tage langsam bemerkbar und so setzte man sich im Außenbereich der Party Stage im Biergarten bei einem Baguette und kühlem Nass nieder, um diese zwei Gruppen zu erleben. Für diese Tapferkeit wurde man dann mit zwei erstklassigen Metal-Gigs belohnt, die den Tag rundum abgeschlossen haben und einen beruhigt-glückselig ins Land der metallischen Träume entgleiten ließen.
Chris und Michael für Lady-Metal.com