Mittwoch, 15.08.2012
Im Laufe der Anreise, die für einige unserer Team-Mitglieder nicht ganz reibungslos verlief, reihte man sich natürlich auch in den alljärhlichen Stau ein. Schon früh war hier klar: "Die Party kann beginnen!". Jedoch machte man einen vorzeitigen Abstecher, um sich seinen Presseausweis abzuholen und anschließend auf ruhigen Pfaden direkt in den vorgesehenen Campingplatz einzufahren. Zelte und Pavillons aufgebaut und als wir komplett waren, wurde erst einmal der Grill angeworfen. Zum Startpunkt musizierte im Hintergrund schon die Blasmusik Illenschwang, die ohne Zweifel zum Festival gehört wie die Butter aufs Brot.
Frisch gestärkt machte man sich auf den Weg, um mit OBSCURE SPHINX die erste Band des Tages und Teilnehmer des New Blood Award zu begutachten. Mit einer Mischung aus Post-Metal, Sludge und experimentellen Klängen lieferten die Polen einen geradezu routinierten Auftritt ab, der trotz langsam schleppender Klänge vor Energie nur so strotzte. Ein wirklich fulminanter Auftakt des diesjährigen Festivals, der einen auch gefühlsmäßig, fast schon hypnotisch, in andere Sphären trug. Nicht verwunderlich also der Sieg unter den sechs Finalisten des diesjährigen Newcomer-Wettbewerbs. Hierzu möchte ich einen Kommentar auf der Facebook-Seite des Summer Breeze kommentieren: "Ich möchte die Sängerin von Obscure Sphinx heiraten und Kinder mit ihr zeugen!" Als nächstes gab sich eine Formation die Ehre, die aus Frankreich stammt und auf den Namen AMOEBA hört. Die Gruppe hat sich dem Death Metal der brutalen Sorte verschrieben und zeigte dies hier ausgiebig und powervoll. Nach dem eher entspannten Auftritt zuvor, konnte die Metal-Gemeinde hier gekonnt ihre Matten kreisen lassen und die müden Knochen für die kommenden vier Tage auf Touren bringen. Mission erfüllt - Necks broken!
Zwischenzeitlich begaben wir uns noch zur Camel Stage, um einem Set von DEVIL'S TRAIN beizuwohnen. Altbekannte Gesichter warteten hier auf einen, wie R.D. Liapakis von Mystic Prophecy oder Jörg Michael und Jari Kainulainen (beide ex-Stratovarius). Man spielte eine Mischung aus eigenen Liedern und Cover-Versionen zum Besten. Im von uns beigewohnten Block wurde "American Woman" angestimmt, wozu zwei leicht bekleidete Tänzerinnen an den Stangen neben dem Acryl-Drumkit mit Reizen nicht geizten. Es würde mich nicht wundern, wenn der Heavy/Sleaze-Teufelszug das nächste Mal auf einer der drei großen Bühnen Halt macht.
Ab 20 Uhr stand dann die Nuclear Blast Label Night auf dem Programm. Den Anfang machten hier MUNICIPAL WASTE mit einer geballten Ladung reinem Thrash Metal. Genau wie das fünfte Album "The Fatal Feast" wurde der Auftritt von vielen schon herbei gesehnt. Die US-Amerikaner zeigten ihr Können auf ganzer Linie und brachten das Partyzelt ordentlich in Wallung. Dafür wurden sie auch, zu Recht, von vielen Besuchern als Favorit des Tages benannt.
Weiter ging es für uns mit dem Konzert der deutschen Metal-Urgesteine von RAGE. Das Zelt war schon bis zum Bersten gefüllt und somit blieb uns lediglich ein Platz außerhalb, von dem man aber dennoch eine gute Sicht auf das Bühnengeschehen hatte. Spätestens jetzt brodelte der Summer Breeze-Topf über und Hits "Straight To Hell" oder "Higher Than The Sky" taten dazu nur ihr Bestes. Ein wahres Schmankerl für alle Frühangereisten, dass an Spielfreude nur ganz wenige Wünsche offen ließ. Danach begaben wir uns in den Biergarten, um uns einen kleinen Mitternachtssnack zu genehmigen.
Mit dem aktuellen Album "A Girl Called Cerveza" im Gepäck betraten TANKARD die Bühne. Zu später Stunde war zahlenmäßig noch einiges geboten und die Atmosphäre war geradezu alkohol-geschwängert vom hocheffizient gespielten Mitgröhl-Metal. Spätestens beim Song "Freibier" war die Masse außer Rand und Band. Natürlich durfte auch der Band-Klassiker "(Empty) Tankard" nicht fehlen. Ob die Band das Versprechen von kostenfreiem Gerstensaft für alle dann eingehalten hat, ist dem Schreiber dieser Zeilen allerdings nicht überliefert. Während GRAVEWORM und TASTERS den Abschluss des Tages bildeten, begab man sich zur nächtlichen Ruhe, um für den kommenden Tag frisch und munter zu sein.
Chris für Lady-Metal.com