WALPURGIS METAL DAYS - Freitag

Running Order und Galerien vom Freitag:

Opens internal link in current windowLow Down

Opens internal link in current windowNecrotic Flesh

Opens internal link in current windowFleshless

Opens internal link in current windowZombie Inc.

Opens internal link in current windowMaster

Opens internal link in current windowNecrophobic

Opens internal link in current windowHoly Moses

Bericht zum Tag 1 - Freitag 27.04.2012

lady-metal.com

TAG 1: Freitag 27.04.2012

Nach einer abenteuerlichen Anfahrt (Ausfall aller Ampeln an der Passauer Schanzelbrücken-Kreuzung um die Mittagszeit UND Polizeikontrolle am Ortseingang zu Hauzenberg) war es endlich soweit: Motor aus, Bier an! Nicht nur für uns vom Lady-Metal-Team sondern auch für die Meisten der Metalheads, die das WALPURGIS METAL DAYS Festival auch im Jahre 2012 unterstützen und es zu einem unvergesslichen Erlebnis in der Metalszene Niederbayerns machen. Traumhaft schönes Wetter und viele nette Leute, was will man mehr?
Wie in den Jahren zuvor scheuten die Veranstalter keine Kosten und Mühen, den Metalheads ein geiles und abwechslungsreiches Lineup zusammenzustellen, welches sich vom Underground bis zum Dauerbrenner erstreckt und sich durch Internationalität auszeichnet.
Mögen also die Spiele beginnen: Auf ein metallisches Wochenende!

lady-metal.com


LOW DOWN
- Kathrin

Raus aus dem Auto, rein ins Geschehen. Und zwar in den Auftritt der Local Heroes und Thrash-Death-Metaler LOW DOWN aus Passau. Wunsch nach sanfter Eingewöhnungsphase? Mitnichten. Beim Betreten des Festivalzeltes schlug einem – neben der frühsommerlichen Luft und einem ersten Anflug des altvertrauten Bierdunstes – bereits die erste musikalische Walze entgegen. Dank des Meisters hinter den Reglern – Martin Zeller – konnten die Jungs und das Mädel mit dem markanten Lockenkopf das Publikum schon als Opener überzeugen.
Druckvoller Bass, thrashige und zugleich melodische Gitarrenriffs gepaart mit harten Shouts des Frontmanns Atze ließen in der ersten Reihe schon um knapp nach 15 Uhr das Haupthaar fliegen. Da ja so ein Schreiberlingdasein in Anbetracht einer größeren Menge an Bands durchaus unüberschaubar werden könnte, haben mein Kollege Flo und ich die Arbeit gerecht aufgeteilt. Und so spiel ich den Review-Ball auch gleich an dich weiter, Herr Kollege! Entstand bei dir der gleiche Eindruck?

lady-metal.com


NECROTIC FLESH - Flo

In der Tat, denn richtigerweise, eben längst überfällig für die Festival Saison 2012, wird den Metalheads auch mit der nächsten Band ein großer Happen vorgesetzt. NECROTIC FLESH heißt das niederbayerische Geschütz und hat eigentlich nur eine Sache im Gepäck: Tod! Tödlichen Metal spielen die drei Kelheimer Mannen und das, muss man sagen, können sie sehr gut. Seit 2001 behauptet sich die Band kontinuierlich und stets bodenständig überwiegend im Death Metal mit der schönen Oldschool-Note aus den späten 80er bzw. frühen 90er Jahren, wobei sie schon mit vielen Stilgrößen spielen durften. Mit Thorsten "Toto" Grewing an der Gitarre und dem Mikrophon bestreiten NECROTIC FLESH seit 2009 die Bühnen und sorgen heute in Hauzenberg für die erste Ladung Death Metal im Festzelt. Der Tag ist noch jung und deshalb fanden sich noch nicht allzu viele Leute vor der Bühne wider. Nichtsdestotrotz machte die Band sich selbst und den bereits Anwesenden amüsante Stimmung und für den ernsten Teil der Sache - die Musik - eine energiegeladene Show mit kraftvollem Schlagzeug, reißenden Riffs und einem Donnergrollen vom Tieftöner.

lady-metal.com


FLESHLESS - Flo

Nach kurzer Umbauphase war dann gleich die nächste Band an der Reihe: FLESHLESS. Wer also das Warten auf den Grindcore-Frühschoppen nicht mehr aushalten konnte, war hier genau richtig. Auf den Walpurgis Metal Days zählen die vier Herren nicht mehr zu den Neulingen, denn wer im Jahre 2009 auch schon dort war, darf sich daran zurück erinnern. Ehrlich behaupten darf man dazu, dass sie sich seitdem um ein gutes Stück verbessert haben und so eine noch brutalere Show als vor drei Jahren ablieferten. Immer noch dem Grindcore treu geblieben sind die Tschechen und beweisen, dass sie nach wie vor ohne Bassist auskommen. Die Walpurgis Bühne durften sie für 45 Minuten ihr Eigen nennen und in dieser Zeit versetzten sie der Menge einen gehörigen Schlag auf die Zwölf.
Besonders beim pig-squealing zeigte der Sänger wieder einmal Ausdauer pur. Für ihn selbst muss das wohl eine wahre Gaumenfreude sein. Ebenso die Saitenfraktion shreddert ihre tiefen Riffs im gewohnten Stil mit ordentlich Groove. Dieser Basis kann man sich als Drummer der Band einfach nur noch anschließen und ebenso alles geben was man hat, Double-Bass-Gewitter, Blastbeats und den Rest etwas im Midtempo, damit die Abwechslung nicht zu kurz kommt. FLESHLESS, wie immer einfach eine krasse Nummer.
Eine leichte Stiländerung gibt’s mit der nächsten Band, oder Kathrin?

lady-metal.com


ZOMBIE INC. - Kathrin

Das kannst du laut sagen! Was aber nicht heißt, dass es nicht heftig weiterging! "Fleshig" war auch die nächste Combo. Wenn auch - in Anbetracht der Kostümierung - der Eindruck entsteht, dass hier bereits ein leichter Anflug von Verwesung zu bemerken war. Das Gefühl, von einer Boeing 747 überfahren (oder sagt man „überflogen“?) zu werden, trifft’s nur ansatzweise. ZOMBIE INC. erscheinen auf der Bühne entsprechend ihrer Devise „Challenge of the Undead“: Zombie-Masken, Kunstblut, leere Augenhöhlen. Wenngleich beim Live-Auftritt die im aktuellen Musikvideo vertretenen und Eingeweide-von-sich-gebenden Zombies fehlten, musste man beim headbangenden Publikum die Angst haben, dass niemand seinen Kopf verliert. Die Truppe um Pungent-Stench-Legende Martin Schirenc und Wolfi Rothbauer – in diesem Fall mit Philippe Seil von God Hate Code und Distaste als Ersatz am Bass – brachten Neu- und Altbauten zum Einsturz. Old-School Death Metal vom Feinsten, eine Herausforderung für jeden Mischer. Das Publikum honorierte es trotz der immer noch verhältnismäßig frühen Stunde!

lady-metal.com


MASTER - Kathrin

Neben Martin Schirenc und Wolfgang Rothbauer wartete das WMD mit einer weiteren Legende auf: Paul Speckmann, Bassist und Sänger von Master. Auch hier wieder Old School, auch hier wieder mehr als brachial, in diesem Fall allerdings ohne Zombie-Masken. Wenige Wochen vor dem Release ihres neuen Albums bittet die Drei-Mann-Combo zum ohrenbetäubenden Stelldichein – puristisch mit Verzicht auf jeglichen Schnickschnack, musikalisch wie optisch: Schlagzeug, Bass, Gitarre, Vocals: aus! Mit einem Wort: MASTER sind Geschichte, ohne bereits Geschichte zu sein und belehrten die Kuttenträger ein ums andere Mal, dass sie’s immer noch drauf haben! Nekrophobie - die Angst vorm Tod? Also die nächste Truppe wirkte doch sehr lebendig, oder täusch ich mich da?

lady-metal.com



NECROPHOBIC - Flo

Nein, da täuschst du dich nicht! Für den ein oder anderen - für mich auf jeden Fall - dürfte da wohl ein Wunsch in Erfüllung gegangen sein, diese Band einmal live zu sehen. Die schwedische Death/Black Metal Formation - eine der wenigen, die alle paar Jahre mal ein Album auf den Markt bringen - liefert heute als Co-Headliner eine bunte Mischung aus ihrer Geschichte, immer die knallharte skandinavische Art im Auge behaltend. Da freut sich das Herz eines jeden Mischling-Fans. NECROPHOBIC verwandeln das Festivalzelt musikalisch zunehmend in eine brodelnde Hölle, in der man sich als Metalhead eigentlich nur wohlfühlen kann. So vergeht eine ganze Stunde Spielzeit wie im Flug und der Abend wandert auch schon weiter in Richtung Headliner.
Frau Kollegin, war da nicht etwas mit Female-Fronted?

lady-metal.com


HOLY MOSES - Kathrin

Lieber Flo, eins kann ich dir sagen: Es ist immer wieder verwunderlich, woher Frontfrau und Wirbelwind Sabina die Energie für ihre Shouts nimmt! Der Auftritt der WMD-Headliner und Thrash-Urgesteine HOLY MOSES zeigten, dass sie nicht umsonst seit dreißig Jahren im Geschäft sind. Dass die in Aachen begründete Band von den Besuchern des WMD mit Spannung und Vorfreude erwartet wurde, bewies nicht zuletzt das rammelvolle Festivalzelt: Songs wie „Jungle of Lies“ und „Reborn Dogs“ ließen die Herzen altgedienter Holy-Moses-Fans höher schlagen.
Die Stimmung auf und vor der Bühne war fast nicht zu toppen. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als Sabina die Metalheads aufforderte, zur Zugabe auf die Bühne zu kommen, erkannten auch die letzten Skeptiker: diese Band hat Stil und über die ganzen Jahre die Liebe zur Musik und zu ihren Fans nicht aufgegeben!

Fazit zum Freitag:
Auch wir, mit uns viele Festivalbesucher und die Crew waren trotz fortgeschrittener Stunde nicht bereit, aufzugeben! Trotz vieler thrashiger, deathiger, coriger - kurz: musikalischer - Eindrücke war an diesem Abend noch lange nicht Schluss mit lustig und nach der Arbeit kommt zwar normalerweise das Vergnügen. Im Falle des ersten WMD-Tages kann man aber getrost behaupten, dass der gesamte Tag ein einziges Vergnügen war: entspannte Stimmung am Campinggelände, erfüllte Bandwünsche, eine motivierte und hilfsbereite Crew!

Kathrin und Flo für Lady-Metal.com

lady-metal.com