PLAGUE OF NATIONS Tour in Erfurt

Grave/w Sonne Adam, Freund Hein
10.09.2012,
From Hell, Erfurt


Veranstaltungen an einem Montag sind immer kritisch, nicht zuletzt, wenn die Lokalität nicht unbedingt in der  Stadtmitte gelegen ist. Beides der Fall am 10.9.2012 im Erfurter FROM HELL.

Freund Hein

Den Anfang des Abends machten FREUND HEIN, die Gevatter Tod mit einer fetten Portion Death-Thrash unter die Leute brachten. Allerdings haperte es zu Beginn, als man „S.H.I.T. (Sugar Honey Iced Tea) Guy“ losfeuerte noch etwas mit der Publikumsresonanz. Die meisten scheuten anscheinend die von der Bühne abstrahlende Beleuchtung und schauten sich das Spektakel lieber von weiter hinten, gemütlich mit einem Glas Bier in der Hand an. Die sympathischen Österreicher kümmerte das nicht weiter, sie zogen ihr Set ohne auffällige Patzer durch und schafften es am Ende doch noch, als Opener die Aufwärmfunktion zu übernehmen.

Sonne Adam

Als nächstes waren SONNE ADAM an der Reihe. Die seit 2007 existenten Doom Deather sind hierzulande momentan noch relativ unbekannt, was sich aber garantiert nach dieser Tour ändern wird. Die Israelis lieferten ein dunkel-düsteres Programm der feinsten Sorte. Das, obwohl erst Ende Juli Gründungsmitglied und Fronter Dahan ausgestiegen ist und seitdem, nach einer kleinen musikalischen Funktionsänderung Davidovs, Bassist Butcher mit von der Partie ist. Alle wirkten jedoch bestens aufeinander eingespielt und lieferten eine Show, die sie diesen Abends fast als eigentlichen Headliner hätte auszeichenen können. Fokussiert wurde logischerweise auf das bis itzund einzig erschienene Album „Transformation“, wobei mit „Armed with Hammers“ und „Doctrines of Dark Devotion“ auch einige Perlen vergangener wie brandaktueller EPs nicht vergessen wurden. Man darf äußerst gespannt sein, was man von den Jungs in nächster Zeit noch zu hören bekommen wird!

Grave

Danach marschierte schließlich Headliner GRAVE auf die Bühne und knallte der Menge eine kompromisslose Wand astreinen Old School Death Metals vor den Latz, der umgehend zum Kopf kreiseln einlud. Bei den Schweden weiß man, was man geliefert bekommt, nichts anderes gilt für ihr neuestes, eine Woche vor Tourstart erschienenes Werk „Endless Procession of Souls“, welches viele hier zum ersten Mal zu hören bekamen. Den Zuschauertest hat es definitiv bestanden, auch wenn man sich jenseits der Bretter etwas verhaltener zeigte im Vergleich mit den alten Hochkarätern. Vielleicht veranlasste Fronter Ola dies zu der Ansage, doch bitte endlich die - bis dato den großzügigen Platz der nicht existenten ersten Reihen nutzenden - „verdammten Fotografen“ massetechnisch aus dem Weg zu drängen. Als er die Ansage zwei Songs später etwas ungehaltener wiederholte, kam man dem Mastermind endlich nach und feierte die Todesfraktion nach bester Manier zum trotz des neuen Release gut durchmischten Sets ordentlich ab. Nachdem man nach „Winds of Chains“ mit „ Extremely Rotten Flesh“, „Soulless“ und „Into the Grave“ nochmals in alte Gefilde zurück schwenkte, schloss man der endlosen Seelenprozession gemäß passend mit „Epos“ den Abend, woraufhin sich dutzende Gäbelchen freudig gen Hallendecke streckten.

Fazit: Alles in allem ein durchaus gelungener Abend. Wenn man die Messlatte noch am Wochenanfang begradigt, kann von einem durchaus grandiosen Umfang gesprochen werden. Herzlichen Glückwunsch, Couchpotatoes, ihr habt entschieden was verpasst!

Ven Sunvemetal für lady-metal.com