HELLYEAH - Hirsch Nürnberg
Die All-Star-Metal-Combo Hellyeah mit Ex-Pantera-Drummer Vinnie Paul und den Mudvayne-Musikern Chad Grey und Greg Tibett sowie Tom Maxwell von Nothingface und Bob Zilla von Damageplan im Hirsch Nürnberg: Das sollte eigentlich eine volle Hütte garantieren. Ob es am Donnerstag (13. Juni 2013) und/oder am sonnigen Wetter lag, der Hirsch war jedenfalls nur halb voll. Schade für die Bands, aber vor allem schade für alle Metal-Fans, die einen fulminanten Auftritt von Hellyeah verpassten.
Zuerst quetschten sich Smoke the Sky aus München auf die Bühne, auf der es arg eng zuging. Das Drumkit von Vinnie Paul ist besonders ausladend, so dass Smoke the Sky-Dummer Mikk nicht in der Mitte der Bühne Platz nehmen konnte, sondern an rechten Rand verfrachtet wurde. Die Band legte trotz der eingeschränkten Platzverhältnisse höchst motiviert los und machte das Beste aus ihrer Situation. Musikalisch pendeln Smoke the Sky irgendwo zwischen Down und Alice in Chains, lieferten mal flotten, mal schleppenden Groove Metal ab und sorgten so schnell für nickende Köpfe im Publikum. Angesichts der tropischen Temperaturen im Hirsch wäre ein Anheizer für Hellyeah gar nicht nötig gewesen, aber Smoke the Sky brachten die Menge gekonnt in Stimmung und dürften sich mit ihrem Auftritt einige neue Fans erspielt haben.
Dass Hellyeah vor allem Vinnie Paul als Aushängeschild und Zugpferd haben, war nicht zu übersehen. Über seiner Band und den Fans thronte Vinnie hinter seinem riesigen Drumkit, ließ sich anfangs von der Meute feiern und warf nach beinahe jedem Song Drumsticks ins Publikum – kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft. Dennoch sind Hellyeah keine One-Man-Show, vor allem dank Sänger Chad Gray. Dieses Energiebündel grunzt, grölt, schreit und singt sich nicht nur mit Vehemenz durch Songs wie den Opener „War in me“ oder das geniale „Drink Drank Drunk“, sondern tigert von einer der Ecke der Bühne in die andere, wie ein eingesperrtes Raubtier, um dann plötzlich wieder mit einer neuen Singattacke über das Publikum herzufallen. Dass die anderen Musiker sich etwas zurückhalten, mag an den engen Platzverhältnissen gelegen haben, der intensiven Show tat das keinen Abbruch, die aber gerne länger hätte sein dürfen.
Für euch vor Ort: Stanglnator